Geschichte der Semmeringbahn


Um 1830 erkannte man in Österreich die zunehmende Bedeutung einer Eisenbahnverbindung zwischen der Hauptstadt Wien und der damals zu Österreich gehörenden Hafenstadt Triest. Auch international wurde über eine durchgehende Nord-Süd-Route für die Eisenbahn nachgedacht. Für die österreichische Wirtschaft war es von größtem Interesse, den Handel über den österreichischen Hafen abzuwickeln. Weil eine Streckenführung über Ungarn aus politischen Gründen nicht ratsam war, wurde 1841 beschlossen, auf Staatskosten die Bahnverbindung Wien-Triest über den Semmering zu errichten. Zum Bauleiter machte man den jungen Ingenieur Carl Ritter von Ghega.
Die Pläne für eine Ghegabahn mit zahlreichen Tunnels, Aufschüttungen, gemauerten Einschnitten und Aquaedukten lagen 1844 vor. Doch die politische Lage im Land war schwierig und das Geld für eine Verwirklichung der Semmeringbahn war knapp. Als nach der bürgerlichen Revolution 1848 für die Wiener Arbeitslosen Notstandsarbeiten im großen Stil geplant wurden, wurde auf Ghegas Drängen mit dem Bau des Semmeringprojektes begonnen. Die Strecke von Gloggnitz nach Mürzzuschlag wurde innerhalb kürzester Zeit in einer technischen Meisterleistung fertiggestellt.

Zeit bis zur 1. Inbetriebnahme: < 6 Jahre
Arbeitskräfte: > 20000
getötete Arbeiter: > 1000 (Unfälle, Cholera, Typhus)

Ghega verstand es die Bahnstrecke so in die Landschaft einzugliedern, daß sich Natur und Technik hier auch heute noch friedvoll begegnen.